Montag, 8. Dezember 2008

4 Wochen unterwegs!

Hallo Leute,

eigentlich wollte ich noch einen ausführlicheren Beitrag schreiben zu den letzten Wochen mit den Prüfungen und den ganzen Leuten, die sich jetzt für die Semesterferien in alle Welt verstreut haben, entweder um nach Hause zu fahren, oder (so wie ich) zu reisen, aber nun habe ich dafür leider keine Zeit mehr.

Mein Zug geht in drei Stunden Richtung Bhopal (Madhya Pradesh -MP). Dort werde ich dann morgen zu meinem Geburtstag sein. Am 10.12 fahre ich dann in den Westen des Staates MP, in ein kleines Örtchen in der Nähe von Indore namens Mandu, was angeblich der schönste Platz Indiens bei Regen sein soll... Am 11.12 geht's dann in den Osten von MP, wo ich in Jabalpur am 12.12. ankomme. Dort werde ich dann einige Touren zu einem Wasserfall mit weißen Klippen, einem Nationalpark und zur Quelle des Flusses "Narmada" machen. Dafür nehme ich mir ungefähr 3 bis 4 Tage Zeit und fahre dann über die Städte Raipur und Jagdalpur, die beide in dem Staat Chattisgarh liegen, nach Koraput (Orissa) zu Manu. Dort werden wir dann noch 2 bis 3 Tage bleiben, und fahren dann gemeinsam mit dem Zug in den Süden nach Kerala (Staat). Dort reisen wir bis zum 29.12. rum und verbringen Weihnachten in der Region. Vom 30.12. bis zum 02.01. werden wir in Goa am Colva Beach sein und Silvester und Neujahr feiern. Danach geht's dann Richtung Gujarat zu Manu's Hauptbüro ihrer Organisation und am 04.01 abends nehme ich dann den Zug zurück nach Delhi, wo ich am 05.01. schlussendlich ankomme.

Ich bin schon sehr auf die Reise gespannt. Vor allem auf den Süden, da der sich doch um einiges zum Norden unterscheiden soll. Ich hoffe, dass ich Euch zwischendurch ein wenig auf dem Laufenden halten kann. Ansonsten gibt es aber natürlich dann im Januar wieder einen ausführlichen Bericht mit Bildern.

In diesem Sinne. Lasst es Euch allen gut gehen. Und falls ich mich doch nicht mehr melden sollte, dann Euch allen noch eine schöne Adventszeit, fröhliche Weihnachten und einen super tollen Rutsch ins Jahr 2009.

Sonntag, 16. November 2008

Update

Nur ein kleines Update zu den letzten paar Tagen hier und zu dem, was in den nächsten Wochen so ansteht.

Es ist eigentlich nicht viel hier in der JNU passiert. Alle bereiten sich langsam auf die finalen Klausuren vor, die ab dem 24. November anfangen. Auch ich habe wieder 3 Klausuren, am 24. und 28.11 und am 1.12! Dann sind erstmal Semesterferien. Heute habe ich gerade ein Essay zur russischen Energie-Außenpolitik fertig geschrieben, was ich diese Woche abgeben werde.

Gestern war ich im Goethe-Institut zur Veranstaltung „Berlin Stories“, was ein kleines Filmfestival war, wo deutsche Filme, die über Berlin handeln gezeigt wurden. Zuerst kam „Sonnenallee“, dann „Herr Lehmann“, danach „Sommer vorm Balkon“ und zum Schluss „Berlin – 1.Mai“! Bis auf den letzten Film hatte ich schon alle vorher gesehen. War jedoch schön mal wieder viele Bilder von Berlin zu sehen. Und „Berlin – 1.Mai“ hat mir sehr gefallen. Kann ich jedem nur empfehlen!!

Im Dezember werde ich dann die Semesterferien (von 6.Dezember bis 5. Januar) nutzen, um wieder ein wenig rumzureisen. Wahrscheinlich werde ich erst in Zentralindien ein wenig rumreisen, um dann nach Orissa, wo Manu im Dezember Fieldwork zu ihrem Praktikum macht, und später dann gemeinsam mit ihr über Weihnachten nach Kerala und Silvester und Neujahr nach Goa zu fahren. Zu den Andaman Islands, wo ich vielleicht noch hinfahren wollte, werde ich nun doch nicht fahren, da es wohl grade dort tropisch stürmt und auch die Schiffsfahrzeiten schwer rauszubekommen sind, was Planungsunsicherheit zur Folge hat… ;) Soweit erstmal die groben Pläne. Aber vorher heißt es lernen für die Abschlussklausuren.

Ok, soweit mal wieder von mir. Seid gegrüßt aus dem nachts kühlen, aber tagsüber immer noch sehr warmen Delhi.

Mittwoch, 5. November 2008

Delhi, Agra und Rajasthan

Am 22. Oktober ist Manu früh in Delhi mit dem Flugzeug angekommen. Ich hab sie abgeholt und wir sind zusammen zum Hotel gefahren im Zentrum von Delhi, wo wir dann 3 Tage übernachtet haben. Leider hatte es mit einer Unterkunft hier an der Uni nicht geklappt, aber zum Sightseeing war es ganz gut, im Zentrum zu wohnen. In den drei Tagen sind wir dann ein wenig durch Delhi gefahren und haben uns die eine oder andere Sehenswürdigkeit angeguckt, ich hab ihr die JNU gezeigt und wir waren mit Rachel und Matin essen.









Eigentlich wollten wir danach nach Jaipur fahren, doch als wir im Tourismusbüro wahren, um nach der Zugfahrkarte zu fragen, wurde uns ein Angebot von einer Reise über Agra durch Rajasthan angeboten, die wir einfach nicht ablehnen konnten bzw. man kann es auch so ausdrücken, die uns gekonnt aufgeschwatzt wurde. Naja, somit hatten wir wenigstens keinen Stress mehr mit den Hotels in den Orten und mit den meisten Bus- oder Zugfahrten, da wir die gestellt bekamen.
Somit ging es dann am Samstag den 25.10 nach Agra. Früh sollten wir einen Bus nehmen, für den wir keine Fahrkarte hatten und von dem wir auch nicht wussten, wo er abfahren sollte. Wir wussten nur, dass uns irgendjemand vom Hotel abholt. Mit einer indischen Pünktlichkeit von einer halben Stunde Verspätung kam dann auch jemand, der uns bis zur nächsten größeren Straße begleitete. Dort sahen wir dann ein paar Trauben von wartenden Menschen mit ein paar Touris dazwischen. Ab und zu kamen Busse und ein paar Inder lotsten dann immer ein paar Leute zu den jeweiligen Bussen. So bekamen wir dann nach gefühlten 2 Stunden weiteren Wartens auch einen Bus, der uns nach Agra fuhr. Dort kamen wir dann mittags gegen 14 Uhr an, und nachdem wir dann den Rikshawfahrer abgewimmelt hatte, der uns den ganzen Tag durch die Stadt fahren wollte (für nix) – aber eigentlich uns zu Shops und Läden bringen wollte, worauf wir keinen Bock hatten, sind wir dann erstmal was essen gewesen in einem Restaurant, welches keine Gäste hatte und eher so aussah, als ob hier jemand seit 5 Jahren nicht mehr gegessen hatte. Das Essen war trotzdem gut, nur mussten wir ein wenig lange drauf warten und spurteten danach zum Taj Mahal, um ihn noch vor Sonnenuntergang zu besichtigen. Um schneller reinzukommen, nahmen wir uns einen Guide, der uns auch sehr ausführlich über den Taj Mahal berichtete.




Mehr hatten wir dann in Agra leider nicht mehr geschafft, denn am nächsten morgen ging es weiter mit dem Zug 4:45 früh nach Ranthambhore, wo ein National Park mit Tigern zu besichtigen war. Da wir die Safari am Nachtmittag noch machen wollten, hatten wir uns entschieden so früh loszufahren. Und da es gerade auch die Zeit um Diwali war, waren alle Züge ziemlich voll. 4:30 früh am Bahnhof angekommen, erfuhren wir dann, dass der Zug um 5:15 losfährt, um 5:00, das er 6:15 losfährt, um 6 Uhr, dass er 6:55 losfährt und um 7 Uhr, dass er 7:55 losfährt. Nachdem wir also schon mehr als 4 Stunden wach waren und 3 ½ Stunden auf dem Bahnhof verbracht haben, der immer voller wurde, und uns beim Anblick eines Zuges, der vor unserem einfuhr, schon ganz mulmig wurde, da dass eher einer Käfighaltung glich (und wir hatten keine Sitzplätze), sind wir dann um 8:05 mit unserem Zug, der glücklicherweise etwas leerer war, losgefahren. Gegen 12 Uhr in Ranthambhore angekommen, waren wir sehr froh eine sehr nette Unterkunft vorzufinden.




Haben dann erstmal Mittag gegessen und um 14 Uhr ging’s dann zur Tigersafari. Naja, ich mach keinen großen Hehl draus, wir haben keinen Tiger gesehen. Aber sind ca. 4 Stunden durch die Natur gefahren (vielleicht findet ihr ja einen?!?).






Am Montag den 27.10 sind wir dann weiter vormittags nach Jaipur gefahren. Jaipur ist die Hauptstadt Rajasthans und bekannt für seine Altstadt, die aufgrund ihrer roten Gebäude (durch roten Sandstein, oder Manu…) „Pink City“ genannt wird. Dieses Mal lief mit der Zugfahrt alles normal, wir hatten unsere Plätze in einem klimatisierten Wagen, was natürlich immer zu kalt ist. Mittags in Jaipur angekommen, haben wir die Sachen im Hotel abgelegt und sind dann durch die Stadt geschlendert, um ein wenig rumzubummeln, beim berühmten Lassiwallah Lassi zu trinken, um dann zum Sonnenuntergang auf dem Nargarh Fort zu sein, und einen romantischen Blick auf die Stadt zu erhaschen. Wir wollten unter anderem nach Jaipur, weil uns gesagt wurde, dass Jaipur an Diwali der beste Ort sei, wegen seiner Lichter etc. Und, man kann schon sagen, die Stadt war schon sehr erleuchtet.








Am nächsten Tag, dem 28.10, der eigentliche Tag von Diwali (obwohl das hier wohl ne ganze Woche oder so gefeiert wird) – ist übrigens das Fest des Lichtes und irgendwie so ähnlich wie Neujahr für die Hindus -, haben wir uns dann entschieden ne Stadtrundfahrt zu machen. Glücklicherweise waren wir nur zu viert, so sind wir mit einem Ambassador durch die Gegend getourt, waren auf einem alten Minarette, oder wie das geschrieben wird, sind durch die Altstadt gefahren, haben am Wasserpalast halt gemacht, sind dann auf ein weiteres sehr sehenswertes Fort, namens Amber Fort gefahren, um dann wieder in der Stadt zu enden. Sehr schön. Unsere beiden anderen Mitstadtrundfahrer waren Briten im Alter von 56 und 62, die 4 ½ Monate durch Südasien, China, Australien, Neuseeland und Südamerika reisen. Am Abend von Diwali haben wir uns dann noch mit Toni getroffen, welcher auch an der JNU studiert, aus Leipzig kommt, und gerade auch mit seinen Eltern in Jaipur war. Es wurde dann auch einigermaßen viel Feuerwerk in die Luft geschossen und mit unheimlich lärm machenden Böllern rumgeknallt (will gar nicht wissen, wo und wie die produziert wurden!!!












Am nächsten Tag sind wir dann nach Pushkar gefahren. Das ist ein kleinerer Ort in der Nähe von Ajmer, der an einem See liegt und aufgrund seiner vielen Tempel als „Holy Place“ gilt. Eigentlich, das gleiche, wie Rishikesh, nur an einem See gelegen und nicht am Ganges, aber mit der gleichen Art von Touris ;). Leider konnte ich unsere schöne Unterkunft und die angenehme Luft und den in einer schönen Landschaft gelegenen Ort nicht sehr genießen, da es mir an dem Tag nicht so besonders gut ging. Dafür nutze Manu das „Shoppingparadies“ und meine Abwesenheit sehr gut aus…;)




Am nächsten Tag ging’s dann weiter nach Jodhpur, wo wir mittags losgefahren sind und am Abend angekommen sind. Jodhpur ist bekannt für sein berühmtes Fort (Meherangarh Fort), und seiner „Blue City“. Das ist hier die Altstadt, deren Häuser zu großem Teil hellblau angemalt sind, da dass angeblich kühlend wirken soll bei der Hitze, die in Jodhpur aufgrund der Wüstennähe auch sehr zu spüren war.


Jodhpur haben wir uns dann also am nächsten Tag angeschaut und sind nachts mit dem Bus weiter nach Udaipur gefahren, wo wir leider etwas zu früh ankamen. Unser Hotel hatte früh um 6 noch kein Zimmer frei, sodass wir bis halb neun im Foyer warten mussten, und dann endlich unser Zimmer hatten. Frisch geduscht haben wir uns dann gleich auf in die kleinere Stadt gemacht, die auch sehr schön gelegen ist. Leider hatten wir Pech im größten City Palace Rajasthan, da dort eine Unmenge an Menschen an diesem Samstag, den 1.11.2008 waren, was dazu führte, dass man sich in einem Raum oder Hof nicht wirklich frei bewegen konnte, weil man schon anstehen musste, um durch einen engen Korridor in den nächsten Raum oder Hof zu kommen. Dazu kommen dann die Security Leute, welche die umherschwirrenden Inder, die nicht in der Schlange standen mit Trillerpfeifen anpfiffen, was dem ganzen noch einen tollen schrillen Begleitsound durch den Palace gab. Endlich draußen, haben wir uns dann erstmal ans Wasser bzw. in einen Park gesetzt, um uns ein wenig auszuruhen. Danach sind wir dann weiter zu anderen schönen Plätzen gegangen, wo man gut auf die Stadt gucken kann und haben unseren letzten gemeinsamen Abend bei dieser Reise auf einem Dach verbracht, wo es lecker Essen gab, es gemütlich eingerichtet war und man eine tolle Sicht auf die Stadt hatte.








Am nächsten Morgen ist Manu dann mit dem Bus nach Ahmedabad und dann weiter nach Anand gefahren, und ich habe den Tag noch mit Lesen (für eine Klausur, die ich heute geschrieben habe) und Kricket im Fernsehen schauen in einem Café verbracht, da mein Bus erst am Abend über Nacht nach Delhi fuhr. Als Manu dann schon in Anand war, fuhr auch mein Bus bald ab, sodass ich am Montag, den 3.11. wieder in der JNU ankam.

Diese Reise war zwar irgendwie auch typisch indien-touristisch, aber aufgrund der wirklich beeindruckenden Orte und der vielen interessanten Fahrten durch die Landschaft einfach wunderschön. Hier nun also noch einige der schönsten Momente in Bildern: