Montag, 6. April 2009

Kolkata

Als wir in Kolkata ankamen, hat uns erstmal die Schwüle der Stadt überwältigt. Kolkata (früher Calcutta) ist die drittgrößte Stadt Indiens und liegt im Osten in der Nähe der Grenze zu Bangladesh. Vor 20 Jahren war Kolkata noch eines der modernsten und am meisten blühenden Städte Indiens. Es ist vor allem bekannt für seine vielen intellektuellen Personen, die dort gelebt haben, aus Literatur, Politik und Wissenschaft. Man merkt aber, dass in den letzten 20 Jahren dann nicht mehr so viel passiert ist. Es gibt halt die mächtigen Kolonialbauten überall verteilt. An jeder Ecke gibt es 5 Buchläden und viele Leute können gutes Englisch, aber es gibt kaum bis gar nix modernes zu sehen. Auch bei der Licht- und Bildershow am Victoria Memorial, die wir uns angeschaut haben, gibt es nur 20 Jahre alte Fotos und die Ansage erzählt von Kolkata als der Stadt von gestern, heute und morgen. Nur merkt man das Morgen nicht so richtig, wenn man durch die Straßen schlendert. In einigen Berichten über Kolkata wird auch gesagt, das Städte wie Ahmedabad und Pune, sowie Bangalore Kolkata in Sachen Attraktivität schon längst überholt haben, nicht nur was wirtschaftliche Investitionen anbetrifft, sondern auch kulturelles und soziales Leben. Naja, aber es hat aber trotzdem dadurch irgendwie sein eigenes Flair.

  

   

Am 11. März war Holi (Fest der Farben), was aber leider auch in Kolkata nicht sehr stark gefeiert wurde. Normalerweise wird sich mit Farben beschmissen, bis man ganz bunt ist. Es ist sozusagen eine Farbenschlacht. Nur das in Kolkata, irgendwie nix los war, als wir durch die Straßen zogen, nicht das wir jetzt so unbedingt Lust hatten, mit Farbe beworfen zu werden, aber mal zu sehen, wäre interessant gewesen. Naja, im Endeffekt hat Thomas dann ein wenig Farbe abbekommen.

  

Auf dem Campus hier in der JNU soll Holi richtig super gewesen sein. Alle waren total bunt und gut drauf, was auch daran liegt, dass an diesem Tag hier in den Mensen kein Essen ausgegeben wird, sondern nur ein Getränk namens „Bang“, was als Zutaten bewusstseinserweiternde Mittel hat, die ähnlich wie Marihuana oder Haschisch wirken, sodass viele Leute entweder nur lachend unterwegs waren oder bald irgendwo auf dem Campus rumlagen, weil sie einfach „drauf“ waren.

Am 11. März nachts sind Manu und ich dann wieder mit einem Nachtzug Richtung Darjeeling abgefahren.

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